Magazin-Artikel 05. März 2024

Power von oben

Unsere PV-Anlage auf dem Baggersee in Wyhl wurde fertiggestellt! Den Film zu  Aufbau- und zur Fertigstellung dieses Mega-Projekts seht ihr hier:

 

 

Welche weiteren, umweltfreundlichen Projekte wir bei UHL bereits umgesetzt haben, lesen Sie in dem Artikel "Power von oben" aus unserem Jubiläums - UHLs-Magazin.

 

Seit Sommer 2020 versorgt eine Photovoltaikanlage die Firma Uhl in Schutterwald mit grünem Strom. Warum das für ein Kieswerk eine Herausforderung war und wann weitere Anlagen folgen sollen…

Kaum ein Unternehmen kann sich beim Thema Nachhaltigkeit noch wegducken – bei der Hermann Uhl KG hatte man das sowieso nicht vor. Deshalb setzen die Schutterwälder schon heute auf die Energie für morgen. So ist vergangenes Jahr auf den Dächern des Werks Schutterwald eine gigantische Photovoltaikanlage entstanden, die das Unternehmen mit der Energie versorgt, die uns Mutter Natur zur Verfügung stellt…

 

AUF MEHREREN DÄCHERN

„Bei der Photovoltaikanlage handelt es sich um die erste dieser Art bei der Hermann Uhl KG“, verrät uns Klaus Lehmann, der im Unternehmen die Abteilung Elektronik leitet. Entstanden ist sie 2020. „Mit dem Bau haben wir im Frühjahr begonnen“, so Lehmann. Allerdings machte die Corona-Krise dem Vorhaben zunächst einen Strich durch die Rechnung. „Das Problem war, dass an der Konstruktion zahlreiche ausländische Mitarbeiter beteiligt waren, die wegen der Grenzschließungen und dem Lockdown nicht mehr nach Deutschland einreisen konnten.“ So verschob sich die Fertigstellung schließlich bis in den Sommer hinein. „Im August war es dann endlich soweit und wir konnten die PV-Anlage in Betrieb nehmen“, erklärt Lehmann.

Entstanden ist eine Anlage mit 585 Kilowatt-Peak, die sich über mehrere Schrägdächer des Werks verteilt. KilowattPeak (kWp) ist ein besonderes Maß, das ausschließlich zur ❯ Fotos: Dimitri Dell IM FOKUS PV-ANLAGEMessung der Leistung von Photovoltaikanlagen verwendet wird. Normalerweise wird elektrische Leistung in Watt gemessen, 1000 Watt ergeben hierbei ein Kilowatt. Der Zusatz „Peak“ dient im Photovoltaikbereich der Vergleichbarkeit der Leistung verschiedener Photovoltaikmodule.

Für den Bau in Schutterwald hat ein Unternehmen aus Freiburg verantwortlich gezeichnet. Bei der Firma Uhl ist man mit dem Ergebnis sehr zufrieden. „75 bis 80 Prozent des erzeugten Stroms können wir selbst nutzen“, erklärt uns Klaus Lehmann. Auf die Frage, weshalb es nicht 100 Prozent sind, hat der Experte natürlich auch die richtige Antwort parat. „Ganz einfach“, sagt er, „weil wir sonst hier im Werk rund um die Uhr arbeiten müssten.“

Hintergrund: Am Wochenende steht das Kieswerk still. Bei Sonnenschein produziert die Anlage aber dennoch Strom. „Gleiches gilt für die Abendstunden im Sommer. Wenn die Kollegen um 17 Uhr Feierabend machen, kann die Anlage an schönen Abenden noch drei Stunden Saft produzieren.“

Die Lösung: In dieser Zeit wird der entstehende Strom einfach ins öffentliche Netz eingespeist. Zu Werkszeiten hingegen versorgt er ausschließlich die Anlage der Hermann Uhl KG mit Elektrizität – aber nicht nur das Kieswerk, sondern zum Beispiel auch die Ladestationen für die E-Autos. Also eine echte Win-win-Situation…

 

WEITERE ANLAGEN SOLLEN FOLGEN

Die Verantwortlichen bei Uhl haben jetzt übrigens Blut geleckt. Die Solaranlage soll auf keinen Fall die letzte bleiben. „Bereits im kommenden Jahr wollen wir die ersten schwimmenden Solar-Panels auf dem Baggersee auslegen, und die sollen sogar noch etwas größer ausfallen als die schon bestehende Anlage. Wir planen hier mit etwa 700 Kilowatt-Peak“, erklärt Klaus Lehmann. Und auch für das Folgejahr gibt es an anderen Standorten bereits konkrete Pläne für neue Photovoltaikanlagen.

Dabei weiß Lehmann auch um die Schwierigkeiten, mit denen ein Kieswerk zu kämpfen hat, wenn es um erneuerbare Energien geht. „Das Problem ist, dass Kieswerke zwar viel Platz, aber nur sehr wenige Dächer haben“, so Lehmann. Da die weiten Flächen aber für den Betrieb und die Lagerung des Materials benötigt werden und deshalb nicht als Solarpark verwendet werden können, bleiben nur die Dächer. Wie gut, wenn man irgendwann einfach auf den See ausweichen kann…