News 23. Januar 2025

Fleißige Bienchen am Schutterwälder Baggersee

Blaues Wasser, leichter Seegang, ein Hauch von Wind und die goldigen Sonnenstrahlen eines frühen Septembermorgens im Jahr 2018 – die Szenerie am Schutterwälder Baggersee könnte fast idyllischer nicht sein. Doch hinter dieser friedlichen Kulisse steckt mittlerweile eine siebenjährige Geschichte von nachhaltiger Naturverbundenheit und innovativer Umweltnutzung, die weit über den gewöhnlichen Betrieb eines Unternehmens hinausgeht.

Die Hermann Uhl KG ist seit Jahren für die Förderung und Aufbereitung natürlicher Rohstoffe in eigenen Kiesgruben bekannt. Doch das Unternehmen hat erkannt, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur nicht nur die Nutzung von Ressourcen umfasst, sondern auch den aktiven Beitrag zum Erhalt der Umwelt. Ein markantes Beispiel dafür ist das Projekt „Baggerseehonig“.

Im September 2018 begann die Hermann Uhl KG zusammen mit dem Schutterwälder Imker Sascha Meyer, sechs Bienenvölkern am wilden Ufer des Schutterwälder Baggersees ein neues Zuhause zu geben. Das Ziel: Etwas Außergewöhnliches und vor allem Nachhaltiges für die Umwelt beizutragen – in einer Zeit, in der das Bienensterben weltweit zunehmend besorgniserregende Ausmaße annimmt.

Das Ufer hinter der Betriebsstätte in Schutterwald ist ein Ort, an dem die Natur ungestört gedeiht. Hier, wo keine Badegäste das Bild stören, watscheln Enten am Wasser entlang, Libellen schwirren durch die Luft und Büsche, Kräuter sowie Gräser sprießen. Der nahegelegene Stadtwald stellt zusätzlich ausreichend Lebensraum für die Bienen zur Verfügung. Diese natürliche Vielfalt macht das Gebiet zu einem idealen Platz für die sechs Bienenvölker, die hier in einem Radius von zwei bis drei Kilometern reichlich Nahrung finden – konkurrenzlos und in reiner Natur. In jedem der Bienenkästen leben zwischen 40.000 und 50.000 „Immen“, wie man die Bienen im Badischen nennt.

Doch UHL geht noch einen Schritt weiter, um das ökologische Gleichgewicht zu fördern. Neben den Bienenkästen wurden an der Abbruchkante des Sees und in einem eigens errichteten Insektenhotel zusätzliche Lebensräume für Bienen und andere nützliche Insekten geschaffen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Biodiversität zu erhöhen und ein gesundes Ökosystem zu fördern.

Im Frühsommer 2019 war es dann so weit: Der erste Baggerseehonig konnte geerntet werden. Und der Ertrag kann sich sehen lassen: Pro Bienenvolk werden etwa 30 Kilogramm Blütenhonig erwartet, was insgesamt 180 Kilogramm oder 360 Gläser à 500 Gramm ergibt. Der Honig hat nicht nur durch den Wildblütennektar der Umgebung einen besonders feinen Geschmack, sondern auch durch die in der Nähe stehenden Tannen einen goldenen Schimmer – eine Besonderheit, die Imker Sascha Meyer stolz verrät.

Der größte Teil des geernteten Baggerseehonigs wird von Imker Meyer vermarktet, doch auch die Hermann Uhl KG erhält einige Gläser des Honigs, die als wertvolle Geschenke für Freunde und Kunden dienen. So trägt das Projekt nicht nur zur Förderung der Artenvielfalt bei, sondern schafft auch eine besondere Verbindung zwischen der Natur und den Menschen – durch einen Honig, der sowohl köstlich als auch ein Symbol für nachhaltiges Handeln ist.

„Morgenstund hat Gold im Mund“ – und wenn es der Honig von Uhl ist, dann stimmt dieser Spruch definitiv.